IPAs erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Denn in Zeiten, in welchen sich die meisten industriell hergestellten Biere eher durch möglichst günstige Preise hervorheben als durch Geschmack, bieten IPAs dem Biertrinker ein wahres Geruchs- und Geschmackserlebnis. Und dank seiner Vielseitigkeit lässt sich der IPA-Stil mit zahlreichen anderen Bierstilen verbinden, wodurch - besonders in der Craft Beer-Szene - immer wieder neue IPA-Unterstile kreiert werden.
Hier die wesentlichen Merkmale eines IPAs:
Typ | Alkohol | Bittere | Farbe | Geruch | Geschmack |
Session IPA | 3 - 5% | 40 - 70 IBU | In der Regel hell (daher die Bezeichnung "Pale Ale"). Je nach Unterstil kann es aber auch rot ("Red IPA"), braun ("Brown IPA") oder gar schwarz ("Black IPA") sein. |
IPAs verströmen in der Regel einen angenehmen Duft nach Zitrusfrüchten, tropischen Früchten, Blumen; seltener nach Harz oder Kiefern.
Dies liegt grösstenteils an den grossen Mengen an Hopfen, die nach dem Hopfenkochen (oder gegen Ende der Hauptgärung) dazu gegeben werden. Dieses Verfahren wird als Hopfenstopfen oder "Dry Hopping" bezeichnet. |
IPAs schmecken in der Regel nicht oder nur leicht malzig.
Die Bittere ist je nach Typ mittel bis stark.
Je nach verwendeten Hopfensorten kann man fruchtige, blumige, harzige, würzige oder Kiefer-Noten wahrnehmen. |
IPA | 5 - 7,5% | 40 - 70 IBU | |||
Double IPA | 7,5 - 10% | 60 - 120 IBU |
Wie aus der Tabelle ersichtlich, nimmt Hopfen bei der Herstellung eines IPAs eine zentrale Stellung ein. Zum einen ist er natürlich wichtig, um den bitteren Geschmack hinzubekommen. Der Grund dafür sind die sogenannten alpha-Säuren Humulon, Cohumulon und Adhumulon, die während des Hopfenkochens nach und nach aus dem Hopfen gelöst werden. Diese alpha-Säuren sind an sich nicht bitter. Während des Hopfenkochens werden sie jedoch zu den bitteren Iso-Alpha-Säuren isomerisiert (die Moleküle werden "umgebaut"). Je länger der Hopfen also gekocht wird, desto mehr alpha-Säuren werden gelöst und isomerisiert und desto bitterer wird demnach das Bier.
Ausserdem tragen alpha-Säuren zur Stabilisierung des Bierschaums bei und hemmen das Bakterien-Wachstum.
Wenn jemand zum ersten Mal ein IPA trinkt, stellt er (oder sie) sich nicht selten die Frage: Welche Früchte stecken denn da drin? Beim Blick auf das Flaschenetikett stellt man dann fest, dass ein IPA getreu dem Reinheitsgebot nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe enthält.
Aber wo kommt dann dieser intensive Duft nach Früchten her? Vom Hopfen natürlich!
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Zum anderen - und das ist eigentlich noch viel wichtiger - ist Hopfen für ein IPA wichtig, da er
Das liegt an den sogenannten Hopfenölen (oder ätherischen Ölen), die nach und nach aus dem Hopfen gelöst werden. Bei diesen handelt es sich um viele verschiedene Komponenten, welche je nach Hopfenart in unterschiedlichen Mengen enthalten sind und daher auch unterschiedlich zum Geschmack und Aroma beitragen.
Hier eine Auswahl an häufigen Hopfenölen:
Hopfenöl | Aroma |
Myrcen | "grün", harzig |
Humulen | holzig, Kiefer |
Linalool | blumig, Orange |
Limonen | zitronig, Orange |
Geraniol | blumig, süss, Rose |
Nerol | Rose, Zitrusfrüchte |
Caryophyllen | holzig, würzig, erdig |
Farnesen | blumig, holzig, Kräuter, Zitrus |
Leider sind Hopfenöle flüchtig und je länger der Hopfen gekocht wird, desto mehr Hopfenöle gehen verloren. Daher gibt man Hopfen, der zum Geschmack und besonders zum Geruch betragen soll, möglichst spät zur Bierwürze dazu. Im Fall eines IPAs erfolgt daher eine erhöhte Hopfengabe am Ende des Hopfenkochens (in den Whirlpool) und eine weitere gegen Ende der Hauptgärung (sogenanntes "Hopfenstopfen" oder "Dry Hopping"). Diese Hopfengaben tragen nicht mehr zur Bittere bei, erhöhen jedoch die Menge an im Bier gelösten aromatischen Hopfenölen.
Um die Herkunft der India Pale Ales (IPAs) ranken sich viele Geschichten, über welche viel diskutiert wird. Eine der häufigsten ist, dass India Pale Ales in Grossbritannien extra dafür gebraut wurden, um nach Indien zu exportiert werden (daher der Name). Es stimmt zwar, dass IPAs in relativ grossen Mengen nach Indien veschifft wurden, aber es das wurden auch andere Biere. Und erst etwa 50 Jahre nach Beginn des Exports wurde eines dieser Biere offiziell als "India Pale Ale" bezeichnet.
Für weitere Informationen zur Entstehungsgeschichte der IPAs empfiehlt sich das Buch "IPA - Brewing Techniques, recipes and the Evolution of India Pale Ale" von Mitch Steele.
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